Erster Trinkwasserbrunnen in Kronach
Kronach. Die Stadt Kronach hat den ersten Trinkwasserbrunnen im gesamten Landkreis. Der sich optisch gut in das Gesamtensemble Marienplatz bzw. Stadtgraben einfügende Wasserspender steht - neben dem öffentlichen Bücherschrank - nahe dem Treppenaufgang zur Oberen Stadt. In einem kleinen Festakt wurde der ca. einen Meter hohe Edelstahl-Brunnen von Kronachs Erster Bürgermeisterin Angela Hofmann gemeinsam mit Vertretern der Stadtwerke und des Stadtrats eingeweiht – und gleich ausprobiert.
„Gerade im Sommer ist es wichtig, ausreichend Flüssigkeit zu trinken“, erklärte die Bürgermeisterin, dass dieser besonders in der heißen Jahreszeit für Abkühlung sorgen und damit auch einen wichtigen gesundheitlichen Beitrag leisten soll. Passantinnen und Passanten können sich kostenlos und verpackungsfrei mit frischem Wasser versorgen und auch mitgeführte Trinkgefäße befüllen. Mit der neuen umweltfreundlichen und nachhaltigen Maßnahme folgt die Stadt einem vielfach geäußerten Wunsch. Es geht dabei nicht nur um Klimaschutz, sondern auch um eine Anpassung an die Klimaveränderung.
„Besonders an warmen Tagen wird damit die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt erhöht“, freute sich Angela Hofmann, die auch den sozialen Aspekt des familienfreundlichen Angebots hervorhob. Sicherlich entwickle sich bei der Nutzung das ein oder andere Gespräch. Dies gelte umso mehr aufgrund der Nähe zum angrenzenden Spielplatz, wonach an diesem Platz oft auch Familien mit Kindern unterwegs sind. Ihnen sowie auch allen anderen durch die Stadt schlendernden Bürgerinnen und Bürgern könne man nunmehr fortlaufend kontrolliertes Kronacher Trinkwasser von hervorragender, nahezu Mineralwasser-Qualität aus eigenen Brunnen bieten. Das Projekt solle auch dazu beitragen, die Wertschätzung für dieses hochwertige Lebensmittel im Alltag zu steigern. Ihr Dank galt dem Stadtrat für den Beschluss sowie insbesondere den Stadtwerken für die kompetente Umsetzung.
Der Brunnen schlägt mit rund 17.000 Euro zu Buche. Erfreulicherweise handelt es sich dabei - so Stadtwerke-Leiter Jochen Löffler - um eine durch den Freistaat im Rahmen des Förderprogramms „Kommunale Trinkbrunnen im öffentlichen Raum“ geförderte Maßnahme. Das Bayerische Umweltministerium hat hierfür ein Sonderförderprogramm aufgelegt mit einer Förderung von 90 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten. Man rechnet mit Zuschüssen von ca. 10.000 Euro; nicht förderfähig sind die erbrachten Eigenleistungen wie Planung, Bauausführung etc. Großer Dank zollte er dem Wasserwirtschaftsamt Kronach und hier im Besonderen Hildegard Hartmann für die wohlwollende Unterstützung. Die Kreisstadt sei mit dem ersten öffentlichen Trinkwasserbrunnen im Landkreis sehr gerne Vorreiter. Nachdem das Förderprogramm weiter Bestand hat, werde dieser hoffentlich nicht der einzige bleiben.
Hinsichtlich des ausgewählten Modells habe man unter verschiedenen Formen und Herstellern das praktischste, nachhaltigste und pflegeleichteste ausgewählt. „Es ist nicht das günstigste Modell, aber Vandalismus-sicher “, erklärte Jochen Löffler, dass es sich dabei um das einzige einzubetonierende Modell handle. Die Edelstahl-Variante sei hinsichtlich Wartung und Unterhalt am einfachsten und somit langfristig am kostengünstigsten. Aus optischen Gründen wählte man - passend zur Treppe und Stadtmauer - nicht die runde, sondern kantigere Form. Der Brunnen muss mindestens 12,5 Jahre betrieben werden; ansonsten müssen die Fördermittel zurückgezahlt werden.
Der Durstlöcher besteht aus einer rechteckigen Säule mit einer abgeschrägten Fläche und einer Wasserdüse. Das Wasser wird als freier Strahl ausgegeben, sodass das Trinkwasser direkt getrunken oder zum Beispiel in eine Trinkflasche gefüllt werden kann. Überschüssiges Wasser wird über ein Trägerrost aufgefangen und versickert.
Ein wichtiger Hinweis ist, dass das Wasser in regelmäßigen Abständen von einer Stunde automatisch gespült wird. So wird einer Verkeimung entgegengewirkt und die Wasserqualität sichergestellt. Zudem wird der Brunnen regelmäßig durch die Stadtwerke kontrolliert und gereinigt, um den technischen und hygienischen gesicherten Betrieb zu gewährleisten. Der Brunnen wird jährlich etwa im Zeitraum Ende April bin in den Herbst hinein betrieben.
Text und Fotos: hs